Offener Brief an Michael Seto, ...

Schuster", "Filip; Jul 20 2019
Type of WorkOffener Brief
Publication LanguageGerman

Offener Brief an Michael Seto,

James Cantor, Ray Blanchard, Kenneth Zucker, die American Psychiatric Association (APA) und das Archives of Sexual Behavior zum Alter beim Pubertätsbeginn und zum Alter in den Tanner-Stadien

Dieser offene Brief wurde am 20.7.2019 per Brief und Email an die fünf Personen/Organisationen geschickt und wird zusätzlich zur Information per Email an zum Thema "Pädophilie" publizierende Sexualwissenschaftler gesendet.

Guten Tag,

Sie verbreiten seit vielen Jahren systematisch falsche Angaben über das Alter beim Beginn der Pubertät. Wie nachfolgend belegt beginnt die Pubertät der Mädchen mehrere Jahre vor den von Ihnen verbreiteten Altersangaben. Ihre falschen Altersangaben führen dazu, dass Menschen eine "Pädophilie"-Diagnose erhalten, obwohl diese Menschen nach Ihrer eigenen sich ausdrücklich auf das Begehren von Vorpubertierenden beziehenden "Pädophilie"-Definition nicht "pädophil" sind.

Falsche (und "richtige") "Pädophilie"- und "Hebephilie"-Diagnosen zerstören Menschenleben und rauben Menschen oft lebenslang die Freiheit. Ich fordere Sie alle auf, unverzüglich (!) Ihre falschen Altersangaben zum Beginn der Pubertät öffentlich zurückzuziehen, damit die falsche Vergabe von "Pädophilie"- und "Hebephilie"-Diagnosen unverzüglich (!) endet.

Die American Psychiatric Association fordere ich zusätzlich auf, ihre falsche "Pädophilie"-Definition mit der grotesk und vorsätzlich falschen Altersangabe (siehe unten) unverzüglich (!) öffentlich zurückzuziehen.

Jeder von Ihnen kann heute, wenn Sie diesen Text lesen, eine kurze Nachricht beispielsweise in der von hunderten Sexualwissenschaftlern frequentierten Internetgruppe SEXNET schreiben und erklären, dass Ihre Altersangaben zum Pubertätsbeginn "unüberlegt" waren und Sie diese Altersangaben zurückziehen.

Die Folgen einer Verzögerung einer entsprechenden Information hätten Sie selbst zu verantworten. Sie würden sich dadurch ggf. zusätzlich schadensersatzpflichtig machen. Betroffene sind aufgerufen, darüber nachzudenken, ob sie gegen Sie wegen der Beihilfe zur Vergabe falscher "Pädophilie"- und "Hebephilie"-Diagnosen Schadensersatzklagen erheben möchten.

Falsche Angaben zum Alter beim Pubertätsbeginn und zum Alter in den Tanner-Stadien

Michael Seto behauptet auf S. 13 in der 2018 erschienenen zweiten und aktualisierten Auflage seines Standardwerkes

Die American Psychiatric Association (APA) behauptet in ihrer "Pädophilie"-Definition in ihrem 2013 erschienenen Buch "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders FIFTH EDITION DSM-5" auf S. 697, dass Vorpubertierende im Allgemeinen 13 Jahre oder jünger seien:

  • "Over a period of at least 6 months, recurrent, intense sexually arousing fantasies, sexual urges, or behaviors involving sexual activity with a prepubescent child or children (generally age 13 years or younger)."

Die Zeitschrift Archives of Sexual Behavior hat viele Artikel zu den Themen "Pädophilie" und "Hebephilie" veröffentlicht, wonach die Pubertät angeblich mit 11 Jahren beginnen würde. So schreiben beispielsweise u. a. Ray Blanchard und James Cantor in dem 2009 erschienenen Artikel "Pedophilia, Hebephilia, and the DSM-V" auf S. 336:

  • "In summary, pubescent children are generally those from age 11 or 12 years to about 14 or 15; prepubescent children are those who are younger."

Michael Seto und Ray Blanchard ordnen in mehreren Artikeln im Archives of Sexual Behavior

  • der "Pädophilie" das Begehren von "Minderjährigen" im Tanner-Stadium 1 der Pubertätsentwicklung (Vorpubertät) und
  • der "Hebephilie" das Begehren von "Minderjährigen" in den Tanner-Stadien 2 und 3 ("frühe Pubertät") zu.

Gleichzeitig behaupten sie,dass

  • "Minderjährige" im Tanner-Stadium 1 typischerweise bis 10 Jahre alt seien und
  • "Minderjährige" in den Tanner-Stadien 2 und 3 typischerweise 11 bis 14 Jahre.

So schreibt Ray Blanchard in dem Artikel "A Dissenting Opinion on DSM-5 Pedophilic Disorder" aus dem Jahr 2013 auf S. 675:

  • "Early pubertal children are children in Tanner Stages 2 and 3, which correspond generally to ages 11 through 14 years."

Michael Seto ordnet im Artikel "The Puzzle of Male Chronophilias" aus dem Jahr 2017 auf S. 3 von 20 in der Tabelle 1 den Tanner-Stadien 2 und 3 die Aussage zu:

  • "Pubescent children, approximately ages 11–14"

Auf diese häufig wiederholten falschen Altersangaben zurückgehend geben Sexualwissenschaftler weltweit in ihren Artikeln diese falschen Altersangaben für die Tanner-Stadien an.

Richtige Angaben zum Alter beim Pubertätsbeginn und zum Alter in den Tanner-Stadien

Es besteht in der Wissenschaft ein Konsens darüber, dass die Pubertät auch und vor allem ein körperlicher Veränderungsprozess ist. Das Alter beim Beginn der Pubertät kann nicht nach Belieben am Schreibtisch festgesetzt werden, sondern ergibt sich aus den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien zum Pubertätsbeginn.

Nach dem Mittelwert von acht seit 1983 veröffentlichten Studien erreichen die Mädchen den Beginn des pubertären Wachstumsschubes durchschnittlich mit 8,7 Jahren

  • (siehe Zacharias u. a. (1983); Berkey (1993); Kaczmarek (2002); Günther u. a. (2011); Virani (2005); Mellion u. a. (2013); Durda-Masny u. a. (2019); Mao u. a. (2011)).

Rund zweieinhalb Jahre später erreichen die Mädchen den Höhepunkt des pubertären Wachstumsschubes (maximale Wachstumsgeschwindigkeit) nach dem Mittelwert von acht Studien mit durchschnittlich 11,2 Jahren

  • (siehe Zacharias u. a. (1983); Berkey (1993); Kaczmarek (2002); Virani (2005); Mellion u. a. (2013); Durda-Masny u. a. (2019); McCormack u. a. (2017); Mao u. a. (2011)).

Diese Sachlage hinderte Michael Seto wie beschrieben nicht daran zu behaupten, dass die Pubertät der Mädchen mit 12 Jahren beginnen (!) würde. Die etablierte Sexual"wissenschaft" ist beim Thema "Pädophilie" häufig eine Pseudowissenschaft, auf die sich kein Gericht kritiklos stützen kann.

Nach dem Mittelwert von 17 Studien aus 17 Ländern erreichen die Mädchen das Tanner-Stadium 2 der Pubertätsentwicklung Brust (B2) mit 9,8 Jahren (Median 9,9 Jahre)

  • (siehe Jirawutthinana u. a. (2012); Rabbani u. a. (2008); Sun u. a. (2012); Ireton u. a. (2011); Atay u. a. (2011); Feibelmann u. a. (2015); Akre u. a. (2013); Rubin u. a. (2009); Jones u. a. (2009); Susman u. a. (2010); Russo u. a. (2012); Roelants u. a. (2009); Facchini u. a. (2008); Aksglaede u. a. (2009); Boyne u. a. (2010); Codner u. a. (2004); Bodzsar u. a. (2015)).

Nach dem Mittelwert von sechs Studien für die USA erreichen die Mädchen B2 mit 9,7 Jahren (Median 9,8 Jahre)

  • (siehe Kozinetz (1991); Sun u. a. (2002); Herman-Giddens u. a. (1997); Susman u. a. (2010); Cabrera u. a. (2014); Biro u. a. (2013)).

Nach dem Mittelwert von 12 Studien aus 12 Ländern erreichen die Mädchen das Tanner-Stadium 4 der Pubertätsentwicklung Brust (B4) mit 12,8 Jahren (Median 12,5 Jahre)

  • (siehe Rabbani u. a. (2008); Sun u. a. (2012); Ireton u. a. (2011); Jaruratanasirikul u. a. (2014); Atay u. a. (2011); Susman u. a. (2010); Russo u. a. (2012); Roelants u. a. (2009); Aksglaede u. a. (2009); Boyne u. a. (2010); Codner u. a. (2004); Bodzsar u. a. (2015)).

Nach dem Mittelwert von drei Studien für die USA erreichen die Mädchen B4 mit 12,7 Jahren (Median 12,7 Jahre)

  • (siehe Kozinetz (1991); Sun u. a. (2002); Susman u. a. (2010)).

Der Verfasser dieses offenen Briefes hat 2017 für eine Metaanalyse mit einer systematischen Literaturrecherche nach Tanner-Studien gesucht, die das genaue Alter beim Erreichen der Tanner-Stadien (nicht den Mittelwert des Alters in den Tanner-Stadien) ermittelten.

Für die ca. ab 1990 geborenen Mädchen ergaben sich die folgenden Ergebnisse (Mediane der Länderergebnisse in Jahren):

  • B2 9,8 -
  • B3 11,2 -
  • B4 12,5 -
  • B5 14,2 -
  • S2 10,8 -
  • S3 11,9 -
  •  S4 12,7 -
  • S5 14,4 -
  • Menarche 12,7.

Die Mädchen sind demnach durchschnittlich mit 9 bis 12 Jahren in den Tanner-Stadien 2 und 3 und nicht mit 11 bis 14 Jahren.

Mit 12 Jahren erreichen die Mädchen durchschnittlich das Tanner-Stadium 4, also das letzte Stadium vor dem Erreichen der "vollen Reife". Das Tanner-Stadium 5 der "vollen Reife" wird von den Mädchen durchschnittlich mit 14 Jahren erreicht.

Es ist daher falsch und unwissenschaftlich den Eindruck zu erwecken, dass sich 12-, 13- und 14-jährige Mädchen typischerweise am Anfang der Pubertät und in den Tanner-Stadien 2 und 3 befinden würden. 12-, 13 und 14-jährige Mädchen befinden sich typischerweise in der Schlussphase der Pubertät oder haben bereits die volle körperliche "Reife" erreicht.

Sieht man den Beginn des pubertären Wachstumsschubes (bei den Mädchen die erste äußerlich sichtbare Manifestation der beginnenden Pubertät, vgl. Dorn u. a. (2006) S. 35) als den Beginn der Pubertät der Mädchen an, dann erreichen die Mädchen die Pubertät nach den zitierten Studien durchschnittlich mit acht Jahren. Individuell und (schwächer) zwischen den Ländern variieren diese Werte natürlich erheblich.

Das Erreichen des Tanner-Stadiums B2 wird in der wissenschaftlichen Literatur häufig als Beginn der Pubertät angesehen. Der Verfasser kennt nicht eine einzige ab dem Jahr 2000 veröffentlichte Studie, die für die Mädchen eines Industrielandes ein Erreichen des Stadiums B2 mit 11 Jahren oder später als Ergebnis gehabt hätte. Es gibt daher keinerlei wissenschaftliche Grundlage für die Behauptung, dass die Pubertät der Mädchen durchschnittlich mit 11 oder 12 oder 13 Jahren beginnen würde.

Aus Emails von James Cantor (1.5.2017) und Michael Seto (9.5.2017) an den Verfasser ergibt sich, dass sich ihre Angaben zum angeblichen Alter der "Minderjährigen" in den Tanner-Stadien nicht auf eine Metaanalyse stützen. Ihre falschen Altersangaben sollten von niemandem weiter verwendet werden.

Schlussfolgerungen

Die bisherige sexual"wissenschaftliche" Alterspräferenz-Klassifikation ist objektiv falsch und muss grundsätzlich überdacht werden.

"Pädophilie" ist ein mentales Konstrukt, das wie der Osterhase nur in der Welt der Gedanken und nicht in der Wirklichkeit existiert. In der Wirklichkeit gibt es keine "Pädophilie", sondern nur einzelne Menschen, die in einer sehr individuellen Weise lieben und begehren. Welche dieser Menschen man dem gedanklichen Konstrukt "Pädophilie" zuordnen will, ist immer eine subjektive und willkürliche Entscheidung. Und diese Entscheidung ändert natürlich nichts daran, dass es in der Wirklichkeit keine "Pädophilie" gibt, sondern nur einzelne Menschen, die in einer sehr individuellen Weise lieben und begehren.

Die sexuellen Alterspräferenzen der Männer weisen eine gewisse Normalverteilung auf, so dass jede Bildung von Alterspräferenz-Kategorien zwangsläufig subjektiv und willkürlich ist. Wegen seiner extrem stigmatisierenden und vielfach tötenden Wirkung sollte die Sexualwissenschaft das gegenwärtige Konstrukt "Pädophilie" bewusst aufgeben und durch das Konstrukt "Minderjährigen"-Anziehung ersetzen.

Bei Bedarf kann zusätzlich ein präferierter Altersbereich spezifiziert werden. Durch dieses Vorgehen gingen keinerlei Informationen verloren, jedoch würde das von der Sexualwissenschaft betriebene Othering durch die Verwendung des pädophoben Konstrukts "Pädophilie" enden.

Fast jeder Mensch wird zumindest in Phasen seines Lebens sexuell stark von "Minderjährigen" angezogen. Für den der Norm entsprechenden Mann sind laut den phallometrischen Studien anscheinend ältere "Minderjährige" genauso oder fast genauso stark sexuell anziehend wie junge Erwachsene

  • (siehe hierzu Harris u. a. (1996) und Marshall (1997))

und stärker sexuell anziehend als ältere Erwachsene.

Vermutlich gehören deshalb auch James Cantor, Michael Seto, Ray Blanchard und Kenneth Zucker zum Personenkreis der sexuell stark von "Minderjährigen" angezogenen Menschen ("minor"-attracted persons). Es ist total normal, von "Minderjährigen" sexuell stark angezogen zu werden. Fast jeder Mensch gehört zu den "minor attracted persons". Die Sexualwissenschaft sollte dies der Bevölkerung ehrlich sagen.

Sollte die Sexualwissenschaft vom othernden und pädophoben und von Anfang an auf falschen Grundannahmen beruhenden Konzept "Pädophilie" zum wissenschaftlichen Konzept "Minderjährigen"-Anziehung wechseln, würde dies vermutlich sehr viele Menschenleben retten. Jedes einzelne gerettete Leben spricht für diesen Paradigmenwechsel.

Laut dem Mittelwert von fünf phallometrischen Studien werden 24 % der "normalen" Männer aus der allgemeinen Bevölkerung stärker durch "Minderjährige" bis ca. 13 Jahre als durch Erwachsenen sexuell erregt

  • (siehe Byrne (2001); Fedora u. a. (1992); Kolla u. a. (2010); Marshall u. a. (1986); Seto u. a. (2000)).

Möglicherweise gibt es also weit mehr "pädophile" und "hebephile" Männer, als es die Sexualwissenschaft gegenwärtig gestützt auf unsichere Befragungsergebnisse vermutet.

Spekulativer Überschlag und grobe Beispielrechnung:

  • Wenn von den rund 3,5 Milliarden männlichen Menschen der Erde 10 Prozent "pädophil" oder "hebephil" wären (= 350 Millionen Menschen)
  • und wenn 5 Prozent der "pädophilen" oder "hebephilen" Männer im Laufe ihres Lebens aufgrund der Diskriminierung ihrer Sexualpräferenz einen Selbsttötungsversuch unternehmen (= 17,5 Millionen Menschen)
  • und wenn jeder 30. Selbsttötungsversuch zum Tod führt,

dann würde die mentale Störung Pädophobie - sofern es nicht zu einer Entpathologisierung und Entkriminalisierung der "Minderjährigen"-Anziehung kommt - in den vor uns liegenden Jahrzehnten rund 600.000 (!) Jungen, männliche Jugendliche und Männer der Weltbevölkerung töten.

Diese Menschen dürfen nicht sterben und müssen von uns gerettet werden!

Ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute.

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